11.10.2014 Ctulu & Jex Thoth

Wie schlechter Sound die Live-Bands killed

Samstag (11.10.2014) war es mal wieder so weit. Ein Act, der wirklich selten in NRW seinen Sound auf die Bühne bringt, feierte sein 10 jähriges Bestehen. Gott, das muss ich sehen. Jeder muss das sehen! Die vorletzte Scheibe war so gut! Und die aktuelle brennt auch ihren Klangteppich in meine Synapsen. Da geht was! Das wird das Erlebnis!

Der Nebelwerfer hüllt die Bühne in ein düsteres Ambiente. Die Scheinwerfer werden auf Eiskalt gestellt. Die Band steht verächtlich mit dem Rücken zum Publikum. Das Intro läuft. Gänsehaut. Gleich gehts los. Gleich wird die Hölle entfacht! Der Schlagzeuger zählt den Tackt an. 1… 2… 3.. Wä…ms? Moment mal. Den Song kennst du. Ziemlich verdächtig bekanntes Soundgewitter. Gesang? Viel zu leise. Dumpf. Hmmm… naja, ist der erste Song. Wird wahrscheinlich noch nachgebessert. Spoiler: Nope. Wurde es nicht.

Leider auch kein Einzelfall im Helvete. Bitte diese Kritik nicht falsch verstehen. Ich bin ein wirklich großer Fan dieser Rock und Metalkneipe. Hier habe ich meine Anfänge gefeiert. Meine Wurzeln im Metal geschlagen und meine Liebe zu diesem Genre. Ich gehe auch immer noch sehr gerne in diese Location. Das Angebot ist echt verlockend und die Atmosphäre ist unschlagbar. Die Bands sind zum anfassen. Man muss durch die Masse, um von der Bühne zum Backstage-Bereich zu gelangen. Das Feedback muss folglich sehr gut zu erreichen sein.

Aber der Sound ist manchmal echt unterirdisch an der Live-Stage. Dies kann natürlich mehrere Hintergründe haben. Entweder ist der gestellte oder mitgebrachte Soundtechniker einfach nicht gut drauf oder generell nicht Meister seines Fachs? Die Hardware macht zicken? Muss man mit leben, klar. Aber irgendwie zerstört dies doch das Auftreten der Band und für den Besucher verhagelt es die Laune. Nun mag der geneigte Leser denken: Dem Black Metal macht das nichts! Dem muss ich zustimmen, wenn die Bands ihre Produktion im Nachhinein noch ordentlich verzerren und „auf Underground trimmen“. Aber gerade bei dieser Band waren die letzten Veröffentlichungen klar produziert.

Was für Assoziation hierbei gezogen werden, liegt natürlich bei einem selbst. Was man damit aber auch für Schaden anrichten kann, darf nicht unter den Teppich gekehrt werden. Man meidet die Band, weil dies eventuell der erste Kontakt zu der Band ist oder man meidet gar die Location. Schlechte Stimmung sorgt für weniger verkauften Getränken. Es sollte also in beiderlei Interesse sein, den Sound so gewollt wie möglich zu präsentieren.

Ich denke, Vorwürfe machen kann jeder. Leider gibt es auch viel zu viele Leute, die einfach nur meckern und fordern, das man es besser macht, ohne Denkanstöße zu liefern. Hier also der Vorschlag eines Außenstehende: Was kann man besser machen? Es werden die ersten Minuten eines Tracks gespielt und geschaut, ob alles so klingt, wie es klingen soll. Das sollte man einfach generell einführen. Soviel Zeit sollte man einfach haben und haben viele Bands auch. Der Zeitrahmen ist nicht so eng gestrickt, als würde es dafür keine Plattform geben. Das Stimmen der Instrumente ist genauso wichtig, wie das Abgleichen des Gesamtkonzept.

Ein weiteres negatives Beispiel aus der Location vor 3 Jahren:

Hier noch einmal der Hinweis darauf, das ich die Location mag und mit diesem Statement eine Verbesserung der Gesamtsituation erreichen möchte und nicht den kompletten Niedergang fordere.

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