Die Nahrungsmittel wurden knapp. John litt enormen Hunger und David, der gerade zum Beitritt der Kolonie überredet wird, fühlt sich auch nicht wohl. So wird er wohl kaum die Vorzüge einer großen Gemeinschaft sehen. 3 Moante sitzt er nun schon im Gefangenen-Bereich. Es befindet sich noch ein einziges Stück Eichhörnchen-Fleisch im Kühlraum. Da! In weiter Ferne eine Herde Elche. Die Rettung! Nun muss man natürlich nur noch die Herde davon überzeugen, sich auf den Teller zu legen. Wie macht man das am besten? Mit Gewalt! Waffengewalt! Also, auf zur Jagd! Huzza!
Also schicken wir Steve los. Er soll mit der Kuh der Herde beginnen. Die Jagd verlief das letzte Jahr reibungslos. Einzig ein Nahkampf-Geplänkel mit einem Eichhörnchen verlief nicht so rosig und ließ Austin eine leichte Wunde erleiden, die sich im Genesungsversuch infizierte. Aber auch das konnte mittels Kräutern und den fähigen Händen des Arztes wieder gerichtet werden. So schritt Steve beherzt in Richtung der Herde und feuerte mit seinem Jagdgewehr auf die Elchkuh. Und traf! Aber, was ist da los? Die Herde geht auf Steve los und bringt ihn in nur wenigen Sekunden um. In völliger Raserei und Blutdurst galoppiert die Herde auf die Basis zu. Glücklicherweise ist diese mit drei Geschütztürmen gesichert.
Als der erste Geschützturm einen Kugelhagel auf die tobende Herde niedergehen lässt, sitzen alle Schüsse.Doch die zugefügten Wunden hindern die nach Rache düsternden Pflanzenfresser nicht, das Geschütz anzugreifen. Eine Salve kann noch abgefeuert werden, bevor die Verteidigungsvorichtung dem Ansturm nachgeben muss und in einer gewaltigen Explosion drei der Tiere mit ins Nirwana befördert. Vollkommen außer sich von diesem Verlust marodieren die restlichen vier Tiere weiter durch die Basis. Als eines der Tiere in die Schussreichweite des zweiten Turmes gelangt, wird das Feuer eröffnet und die blutrünstigen Geweihträger haben ein weiteres Ziel. Auch hier hält das Geschütz nicht lange stand und reißt in einer Explosion ein Tier mit sich und verletzt zwei so stark, das diese unter Schmerzen bewusstlos zusammen brechen. Übrig bleibt nur noch Jeff, der als letzer Verteidiger seinen Bogen zückt und mit gezielten Schüssen auch die letzte Kuh nieder streckt.
Das Fazit dieser Jagd sind 5 verletzte Kolonie Mitglieder, zwei zerstörte Geschütztürme und ein Toter Kolonialist. Dafür Nahrungsmittel für dich nächsten Wochen. Die Hungersnot war endlich vorbei – vorerst. Die Beerdigung fand statt, nachdem die verletzten versorgt und das Fleisch haltbar gemacht und gelagert wurde. Nach sieben Tagen war das Chaos beseitigt und der Kampf mit Piraten und der unbarmherzigen Umgebung ging weiter.
Wie man bereits unweigerlich aus diesem Ausschnitt bemerkt hat, ist RimWorld ein Sandbox Survival Game. Die Grafik ist minimalistisch. Wer Prison Architect bereits gespielt hat, wird den Stil sofort erkennen. Wieder erwartend handelt es sich dabei aber nicht um die gleichen Grafiker. Prison Architec Grafikstil wurde „geborgt“, was auch immer das bedeuten mag. Hier ein Zitat aus dem Kickstarter FAQ:
It looks a lot like Prison Architect. What’s up with that?
Blame my (Tynan’s) lack of art skill – especially with characters. I made the character art
you see in the trailer as a stopgap, and borrowed the Prison Architect style because I’m
not a good enough artist to develop a new one. They were never intended to be final. With this Kickstarter, we’ll be able to get a real artist who can sit down and develop an original style for RimWorld.I’ve talked with the original Prison Architect artist, Ryan Sumo, and he’s fully supportive
of RimWorld. We didn’t share any art or code with the PA guys.
Zusätzlich zu diesem Statement, gab der Entwickler im Forum bekannt:
The graphics are deliberately abstracted. This helps story generation because it allows your brain to create the images instead of trying to make the game do it. Your brain can imagine much better than any software system.
That, and I’d much rather put more effort into simulating interesting events rather than making more detailed pixels to express the simple events we already have. Lots of games have detailed graphics; almost no games have detailed simulation.
So yeah, the current graphics are final.
You could mod them to be more detailed if you wished, but I think you’d just be walking into a trap and making the game (paradoxically) less engaging.
Wie man diese Aussage zu werten hat, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich, für meinen Teil, finde diesen Stil durchaus passend und unterschreibe die These, das der aktuelle Grafikstil stark zur Immersion beiträgt.
Die Steuerung ist indirekt. Die Ressourcen vielseitig. Im Allgemeinen ist dieses Spiel ein Monster. Mal mehr mal weniger verzeihend zumindest auf dem moderaten Schwierigkeitsgrad, den ich angeschlagen hatte. Ich kann nur empfehlen, wer Lust auf eigene Geschichten hat, mit Charakteren, die einem nach der Zeit wirklich ans Herz wachsen, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Es sei allerdings gesagt, dass dieses Spiel noch in der Alpha ist und die Updates eher langsam veröffentlicht werden. Man merkt einfach das Herzblut, was in dieses Projekt wandert.
Wer nun Lust auf das Spiel erhalten hat, dem sei gesagt, das es zum aktuellen Zeitpunkt noch die Möglichkeit gibt, sich selbst in das Spiel zu bringen. Für einen gewissen Betrag kann man dort seinen Namen eintragen und im Spiel vorkommen. Je höher der Betrag, desto mehr Möglichkeiten der Individualisierung hat man. Erstellung einer Hintergrundgeschichte oder gar ein Piraten König werden.
Auf Steam ist das Spiel noch nicht erhältlich. Der Entwickler arbeitet allerdings daran, dies zu ändern.
Wie immer also bei solchen Early Access/Alpha Projekten sei gesagt: Man kann nie wirklich sicher sein, ob dieses Spiel jemals ein Ende findet. Als größte Negativbeispiele halten wohl SpaceBase DF-9 (Stellungnahme Tim Schafer) und Towns (Eurogamer.net Interview) her, die in meinem Umkreis gespielt wurden und niemals fertig gestellt werden. Aber es gibt auch Spiele, die nach langer Entwicklung fertig gestellt wurden, wie Beispielsweise Prison Architect.
Rachsucht 